Zukunft des Stadler-Werks in Berlin gesichert
11.04.2025
Management, Arbeitnehmervertretung sowie die IG Metall haben sich auf einen Zukunftstarifvertrag für das Berliner Werk des Zugherstellers Stadler geeinigt. Das gaben die Parteien am 11. April 2025 bekannt.
«Ich danke unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Betriebsrat und der IG Metall für die konstruktiven Gespräche in den letzten Wochen», sagte Jure Mikolčić, CEO der Stadler-Division Deutschland. «Gemeinsam haben wir es geschafft, die Zukunft des Standortes und der Arbeitsplätze für die nächsten Jahre zu sichern.»
Am Mittwochnachmittag, den 9. April haben IG Metall und die Geschäftsführung von Stadler Deutschland ein Ergebnis bei den Tarifverhandlungen um einen Zukunftstarifvertrag erzielt. Am 10. April stimmten die IG-Metall-Mitglieder bei Stadler dem Verhandlungsergebnis zu.
«Wir haben gemeinsam ein gutes Verhandlungsergebnis erreicht», sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin. «Jetzt gibt es eine Zukunft für Stadler und seine Beschäftigten in Berlin. Die Standortgarantie bis 2032 ist ein deutliches Zeichen für die langfristige Perspektive von Stadler in Berlin. Ich möchte mich herzlich bei allen Kolleginnen und Kollegen bei Stadler bedanken, die über Wochen klar Position bezogen und mit ihrem Engagement maßgeblich zum Verhandlungserfolg beigetragen haben.»
Die wesentlichen Eckpunkte des Verhandlungsergebnisses sind:
Standortgarantie bis 2032
Beschäftigungssicherung, die zuerst bis 31.3.2029 einen Großteil der Arbeitsplätze dauerhaft sichert
Schrittweise Angleichung der Entgelte an den Flächentarifvertrag ab 2028/2029
Keine Eingriffe in das Grundentgelt, kein Lohnverzicht
Vorübergehende Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich.
«Ich bin überzeugt, dass Stadler in den nächsten Jahren eher mehr Fachkräfte brauchen wird», so Jan Otto. «In den ersten drei Jahren wird es für die Beschäftigten zu Veränderungen kommen, beispielsweise bei leicht erhöhten Arbeitszeiten.»
Trotz guter Auftragslage und hoher Auslastung war das Stadler-Werk in Berlin in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, verursacht unter anderem durch die Folgen der Corona-Pandemie, durch Russlands Angriffskrieg in der Ukraine sowie die dadurch deutlich gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Stadler hatte daraufhin Ende Februar angekündigt, Betriebsabläufe effizienter gestalten und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um einen Beitrag bitten zu müssen, um die Standorte stark für den harten, internationalen Wettbewerb zu machen.
«Mir ist bewusst, dass diese Maßnahmen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel abverlangen», sagte Mikolčić. Gleichzeitig sei er aber erleichtert, dass durch die Verhandlungen drastische Maßnahmen wie eine Teilschließung oder nominale Lohnkürzungen verhindert werden konnten. «Ich möchte ausdrücklich meinen tiefen Dank dafür aussprechen, dass unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen diese schwierigen Entscheidungen mittragen. Ihr Verständnis und ihre Bereitschaft, zur Sicherung von Stadler in Berlin beizutragen, sind keineswegs selbstverständlich», so Mikolčić.
Zur Zukunft des Werkes sagte er: «Wir haben gemeinsam Maßnahmen ergriffen, um unsere Standorte nachhaltig für den steigenden, internationalen Wettbewerb aufzustellen. Dazu zählt auch, dass wir weiter in Forschung und Entwicklung investieren können, denn Stadlers Markenzeichen sind innovative Züge mit klimafreundlichen Antrieben, die auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind.» Mikolčić betonte darüber hinaus, dass unverändert mit Hochdruck etwa an der für Spätsommer geplanten Auslieferung der neuen U-Bahn-Züge für die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) gearbeitet werde.

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Stadler Deutschland
Julia Bülow
Leiterin Kommunikation & Marketing